Madeira – Atlantikromantik pur!
Viele Menschen träumen davon: Das ganze Jahr ein angenehmes Klima – nicht zu warm und nicht zu kalt. Nette Menschen, gutes Essen, viele Freizeitmöglichkeiten und trotzdem alle europäischen Vorzüge wie eine gute Infrastruktur und eine optimale medizinische Versorgung für den Notfall. Ach ja, ein Haus mit Meerblick wäre noch nett! Alles das bietet die portugiesische Insel im Atlantik – Madeira!
Auch unserem Geschäftsführer Hr. Thorsten Gütelhöfer und seiner Frau hat die Insel so gut gefallen, dass das Ziel des Ehepaares ist, in der Zukunft hier einmal den Ruhestand zu verbringen. Aus persönlichem Interesse und Bekanntschaften entstand eine deutsch-portugiesische Kooperation mit einem lokalen Immobilienunternehmen auf der Insel.
Auf Grund der klimatischen Verhältnisse, der beeindruckenden immergrünen Natur und der quasi nicht vorhandenen Kriminalitätsrate boomt das Immobiliengeschäft auf der Insel, die nur knapp 4 Flugstunden von Deutschland entfernt ist. Im Gegensatz z.B. zu der spanischen Mittelmeerinsel Mallorca sind die Immobilienpreise auf Madeira im Verhältnis noch erschwinglich, auch wenn die Preise im Jahr 2022 deutlich angestiegen sind. Wir freuen uns Ihnen im Rahmen einer exklusiven Kooperation mit einem lokalen portugiesischen Immobilienunternehmen Immobilien in den besten Lagen der Insel anbieten zu können.
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Wissenswertes über Madeira
Madeira ist eine portugiesische Insel, 951 km südwestlich von Lissabon und 737 km westlich der marokkanischen Küste im Atlantischen Ozean. Sie gehört mit der kleineren Insel Porto Santo und der unbewohnten kleineren Inselgruppe Ilhas Desertas zur Inselgruppe Madeira, die gemeinsam mit den ebenfalls unbewohnten Ilhas Selvagens die Autonome Region Madeira bildet.
Die Bewohner von Madeira heißen Madeirer. Madeira hat etwa 250.000 Einwohner auf einer Fläche von 801 km². Davon entfallen 741 km² auf die Hauptinsel Madeira und 42,5 km² auf die kleinere Insel Porto Santo, 14,2 km² auf die Ilhas Desertas sowie 3,6 km² auf die Ilhas Selvagens.
Als Teil Portugals gehört Madeira zum Gebiet der Europäischen Union. Die Zeitzone ist wie im Mutterland Portugal WEZ und entspricht im Winter der koordinierten Weltzeit (UTC + 0, gegenüber Mitteleuropa − 1 Stunde). Für die Zeit von Ende März bis Ende Oktober ist wie im übrigen Europa die Sommerzeit eingeführt, so dass die Zeitdifferenz das ganze Jahr über unverändert bleibt.
Im westlichen Teil der Insel liegt das Hochmoor Paul da Serra. Es handelt sich dabei um eine relativ ebene Hochfläche in einer Höhe von 1300 m bis 1500 m über dem Meer. Nördlich der Hochfläche schließt sich mit dem Tal des Ribeira da Janela das tief eingeschnittene Tal des mit zwölf Kilometer längsten Flusses der Insel an.
Madeira entstand in mehreren vulkanisch aktiven Phasen, wobei die genaue Lage der jeweiligen Krater nicht mehr auszumachen ist. In jeder vulkanischen Phase gab es an mehreren Stellen der Insel Ausbruchszentren. Überbleibsel dieser Phase sieht man an einigen Stellen im Inselinnern, an denen pyroklastisches Gestein von mit basaltischem Material gefüllten Eruptivgängen durchzogen ist. An einigen Stellen im Hochgebirge sieht man außerdem auffällige Kuppeln oder Felsklippen. Hierbei handelt es sich um ehemalige Schlotgänge, die, anders als das umgebende Gestein, noch nicht von der Erosion abgetragen wurden.
Die erste Phase der vulkanischen Aktivität begann vor etwa 18 Millionen Jahren und endete im Pliozän vor etwa drei Millionen Jahren. Sie war durch sehr starke eruptive Ausbrüche gekennzeichnet. In der zweiten Phase der vulkanischen Aktivität, die vor etwa 740.000 Jahren endete, vergrößerten Lavaauswürfe und pyroklastische Sedimente den Inselumfang vor allem am südlichen, westlichen und südöstlichen Rand. Zwei weitere vulkanische Phasen bildeten die Steilhänge im Norden und Süden sowie die Basaltdecken der Hochebene aus. Die letzte vulkanisch aktive Phase begann vor etwa 500.000 Jahren. Da man in einigen Gesteinen Holzkohlestücke gefunden hat, die man mit der Radiokarbonmethode datieren konnte, schätzt man, dass diese letzte Phase erst vor 6450 Jahren endete. Die heute als Touristenattraktion vermarkteten Lavahöhlen Grutas de São Vicente entstanden in dieser letzten Phase vulkanischer Aktivität. Sie blieben als röhrenförmiger Hohlraum zurück, als die bei dem Ausbruch abfließende Lava an der Oberfläche abkühlte und sich verfestigte. Unterhalb der Oberfläche dagegen floss die Lava mit hoher Temperatur und großer Fließgeschwindigkeit durch diese Röhre, bis der Vulkan kein weiteres Material mehr ausspie.
Kalksedimente, die sich aus miozänen Korallenriffen gebildet haben, finden sich ebenfalls an einigen Stellen der Insel. Sie enthalten teilweise fossile Schneckenschalen, anhand derer man nachweisen konnte, dass das Klima im Miozän auf Madeira deutlich wärmer als das heutige Klima war.
Da Madeira eine verhältnismäßig junge Insel ist, haben die Flüsse der Insel meist ein sehr starkes Gefälle, weisen zahlreiche Wasserfälle auf und die Flussläufe führen ohne mäandernde Schleifen direkt zum Meer. Der Pico Ruivo ist mit 1862 m der höchste Gipfel der Insel und zugleich einer der höchsten Berge Portugals. Die Küste von Madeira ist steil und felsig. Westlich von Câmara de Lobos erhebt sich das Cabo Girão, eine der höchsten Steilklippen Europas, 580 m über den Atlantik.
Tiefgründige, fruchtbare Böden findet man auf Madeira am Fuß von Hängen. Sie werden von den Einwohnern Madeiras als Fajãs bezeichnet und ebenso wie die ebenfalls fruchtbaren Achadas, die kleinen Hochplateaus, als Ackerbauflächen genutzt. Im Hochgebirge sind die Böden dagegen sehr dünn und bestehen gelegentlich nur aus Steinen und Kies.
- Die passive Verdriftung durch Wind: Durch diese erreichten Pflanzensporen, Flugsamen, Spinnen sowie mikroskopisch kleine Tiere wie Einzeller, Räder- und Bärtierchen die Insel. Gelegentlich werden jedoch auch Landvögel oder auch Fledermäuse vom Wind mitgetragen und gelangten so auf die Insel. Goldhähnchen, Grasmücken, Amsel und Buchfink gelangten dadurch nach Madeira und haben sich hier erfolgreich fortgepflanzt. Verhältnismäßige Neuankömmlinge sind die beiden Schmetterlingsarten Kleiner Kohlweißling und Waldbrettspiel, die erst im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts nach Madeira gelangten und sich erfolgreich hier vermehrt haben. Extrem selten oder bereits ausgestorben ist der Madeira-Kohlweißling, eine Unterart des Großen Kohlweißlings, der seit 1977 nicht mehr gesichert nachgewiesen wurde.
- Die passive Verdriftung durch die Meeresströmung: Auf Treibholz gelangen sowohl Tiere als auch Pflanzensamen auf Inseln. Unter den Tieren sind es vor allem Reptilien, Insekten, Spinnen, Tausendfüßler, Asseln und Schnecken, die eine längere Seereise überstehen können. Die Vorfahren der endemischen Madeira-Eidechse könnten auf diese Weise von Afrika nach Madeira gelangt sein. Die nächststehende verwandte Art dieser Eidechse ist die in Marokko vorkommende Brilleneidechse. Schlangen sind auf Madeira nicht präsent.
- Das passive Verschleppen durch Vögel und Fledermäuse: Die Entstehung der meisten Arten des madeirischen Lorbeerwaldes ist darauf zurückzuführen, dass fruchtfressende Vögel Pflanzensamen in ihrem Darm mit sich tragen. Vögeln und auch Fledermäusen haften darüber hinaus im Gefieder und im Fell gelegentlich auch die Samen von Klett- und Klebfrüchten sowie Eier von Insekten und Spinnen an.
Seevögel sowie Zugvögel erreichen Madeira auch durch aktives Fliegen. Die Mönchsrobbe hat als einziges Säugetier die Insel schwimmend erreicht.
Das zum holarktischen Florenreich gehörende Madeira wird heute als Blumeninsel beworben. Weder die Strelitzien noch die Hortensien, die Afrikanischen Liebesblumen, Kaplilien oder andere Arten mit großen, attraktiven Blüten, die man häufig in Reiseführern oder Prospekten von Reiseunternehmen abgebildet findet, sind jedoch auf Madeira ursprünglich heimisch gewesen. Für Botaniker interessanter als diese eingeführten Pflanzen sind die hier ursprünglich vorkommenden Pflanzenarten, die als Tertiärrelikte bezeichnet werden, sowie die hier entstandenen endemischen Arten.
Madeira weist in der Küstenzone nur noch Restbestände der ursprünglichen Vegetation auf, da sich hier menschliche Eingriffe seit der Besiedelung durch den Menschen besonders stark ausgewirkt haben. Bäume sind in diesem Bereich, in dem die Temperaturen ganzjährig mild sind und wenig Niederschläge fallen, selten. Früher war hier häufiger der Drachenbaum (Dracaena draco) zu finden, eine Baumart, die ein für einkeimblättrige Pflanzen ungewöhnliches Dickenwachstum aufweist. Häufiger als an natürlichen Standorten kann man diesen ungewöhnlichen Baum in Gartenanlagen und Parks sehen.
Typischer für die Küstenregion sind niedrige Sträucher, Kräuter und sukkulente Pflanzen. Auch hier finden sich eine Reihe von Pflanzen, die in ihrer natürlichen Verbreitung auf Madeira beziehungsweise auf Makaronesien beschränkt sind. Auffallend ist die Fischfang-Wolfsmilch (Euphorbia piscatoria), die bis zu zwei Meter hoch werden kann und an einigen Stellen der küstennahen Klippen dichte Gestrüppe ausbildet. Wie viele Wolfsmilchgewächse sondert auch sie einen giftigen Milchsaft ab. Dieser wurde früher von den Madeirern verwendet, um im seichten Küstengewässer Fische zu fangen. In den Felsenregionen finden sich zwei Dickblattgewächse, die nur auf Madeira vorkommen. Das Drüsen-Aeonium (Aeonium glandulosum) hat sich auf Standorte an senkrechten Felswänden spezialisiert, wo es eine bis zu 20 Zentimeter breite, aber sehr flache Blattrosette ausbildet. Das Kleb-Aeonium (Aeonium glutinosum) dagegen wächst zu einem kleinen und stark verzweigten Strauch heran. Beide Arten sind sehr häufig zu finden. Besonders zahlreich sind in dieser Region außerdem endemische Korbblütler. Zu ihnen zählen unter anderem eine Reihe von Arten der Strohblumen (Helichrysum), der Wucherblumen (Argyranthemum), der Gänsedisteln (Sonchus) und des Pippaus (Crepis).
Die Übergangszone zum Lorbeerwald, die etwa ab 300 Höhenmeter zu finden ist, weist im Gegensatz zur unmittelbaren Küstenzone mehr Baumbestand auf. Hier finden sich unter anderem Wachsmyrte, die ersten Vertreter des Barbusanos (Apollonias barbujana) und der Kanarischen Weide (Salix canariensis).
Sehenswürdigkeiten
- Funchal mit Markt, Kathedrale Sé
- Blandy’s Garden, ein gepflegter Park
- Botanischer Garten in Funchal, eine Parkanlage mit Volieren
- Monte (Funchal), Ausflugsort oberhalb von Funchal, Seilbahn, Korbschlittenfahrt, Tropischer Garten mit Azulejos, Kirche mit dem Grab Karl I., des letzten Kaisers von Österreich-Ungarn
- Laurazeenwälder
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Levadas, Bewässerungskanäle, die an den Gebirgshängen und durch Tunnel verlaufen
- Cabo Girão, eine der höchsten Steilklippen Europas
- Lavahöhle in São Vicente (Grutas e Centro do Vulcanismo)
- Naturschwimmbäder und Meeresaquarium in Porto Moniz
- die Hochebene Paul da Serra
- der höchste Berg Pico Ruivo
- Halbinsel und Inseln im Osten, das Naturreservat Ponta de São Lourenço, mit sehenswerten geologischen Formationen
- der Leuchtturm von Ponta do Pargo an der Westspitze von Madeira Korbflechterzentrum Camacha
Energieversorgung – Da Madeira über keine fossilen Brennstoffe verfügt, ist es vom Transport vom Festland abhängig. Dabei werden nur Fertigdestillate wie Öl und Gas auf die Insel transportiert. Der Strom wird zu 70 % aus Öl, 27 % von drei aus Levadas gespeisten Wasserkraftwerken und zu 3 % aus Windkraftanlagen gewonnen.
Verkehr – Ende der 1990er Jahre wurde das bis dato unzureichende Straßennetz von Madeira unter Einsatz von EU-Mitteln aus dem Regionalfonds stark modernisiert sowie ein Schnellstraßennetz eingerichtet, das die engen und zum Teil steilen Straßen der Ortschaften entlastet. Für dieses Straßennetz wurden zirka 140 Tunnelanlagen und zum Teil aufwendige Brücken sowie zahlreiche Hangabstützbauwerke gebaut.
Die topographisch schwierige Insel ist damit – vor allem in ihrem touristisch stark frequentierten südlichen Teil – dem modernen Straßenverkehr weitgehend gewachsen. Von besonderer Bedeutung ist die rund 42 Kilometer lange, autobahnartig ausgebaute Schnellstraße Via rápida 1, die nördlich von Ribeira Brava beginnt und dann parallel zur Südküste an Câmara de Lobos, Funchal und Machico vorbei bis nach Caniçal führt und dabei den Flughafen erschließt. Der Pkw-Bestand wuchs im Zuge der Verstädterung und ansteigender Einkommen von einstmals gering ab etwa 1975 auf europäisches Durchschnittsniveau.
Auf Madeira gibt es mehrere Busgesellschaften im Linienverkehr. Horarios do Funchal betreibt das Stadtbusnetz von Funchal mit vielen Linien und einem relativ dichten Angebot. Selbst viele Nebenstraßen der Hauptstadt werden befahren. Das gesamte Überlandliniennetz ist auf Funchal ausgerichtet. Im Osten der Insel existiert ein dichtes Netz von Linien, die häufig auch die Autobahn bis Machico benutzen. Der Westen und der Norden der Insel sind aufgrund der dünnen Besiedlung nur schlecht angebunden. Die wenigen Busse am Tag benutzen die alten Gebirgsstraßen und benötigen daher ein Vielfaches der Fahrzeit, die man auf den Tunnelstraßen erreicht. Das insbesondere für Touristen interessante Hochland im Inselinneren ist nicht mit Linienbussen zu erreichen.
Auf Madeira gibt es sieben Luftseilbahnen. Die beiden größeren befinden sich in Funchal. Sie verbinden die Altstadt (Teleférico Funchal-Monte) und seit 2005 den botanischen Garten (Teleférico do Jardim Botânico da Madeira) mit Monte.
Daneben bestehen noch fünf kleinere Seilbahnen, die ursprünglich gebaut wurden, um Bauern den Zugang zu ihren Feldern zu erleichtern und landwirtschaftliche Erzeugnisse zu transportieren oder den Zugang zu einem Strand zu erleichtern:
- Die Seilbahn von Achadas da Cruz (Porto Moniz) verbindet den Ort Achadas da Cruz mit dem Strand.
- Die Seilbahn von Rancho (nahe Cabo Girão) ist seit August 2003 in Betrieb und verbindet mit zwei Kabinen zu je sechs Plätzen den Ort Rancho mit dem Landstrich Fajãs do Cabo Girão.
- Die Seilbahn zum Naturpark Rocha do Navio befindet sich an der Nordküste bei Santana. Die Fahrt in der 1927 gebauten Seilbahn dauert circa 5 Minuten.
- Die Seilbahn am Ponta do Garajau mit zwei Kabinen, die seit 2007 im Betrieb ist und von der Statue Christo Rei zum Strand führt.
- Die Seilbahn von Fajã dos Padros mit zwei Kabinen wurde 2016 errichtet, um eine Strecke von etwa 300 Metern entlang eines Steilhangs zu überbrücken.
Der 1963 eröffnete Flughafen Madeira Cristiano Ronaldo in Santa Cruz im Osten der Insel bildet den Hauptverkehrsknotenpunkt Madeiras. Im Jahr 2000 wurde die Landebahn für 520 Millionen Euro auf 2781 Meter verlängert, wodurch der Flughafen auch von Großraumflugzeugen angeflogen werden kann. 2,3 Millionen Passagiere nutzten 2005 den Flughafen, wobei die maximale Kapazität bei 3,5 Millionen Fluggästen pro Jahr liegt. Da das abschüssige Gelände nördlich des Flughafens keine Verlängerung zuließ, wurde eine 1000 Meter lange Brückenkonstruktion gebaut, die die Landebahn durch 180 Betonpfeiler abstützt.
Trotz der verlängerten Landebahn darf der Flughafen auch heute noch nur von Piloten mit Spezialeinweisung angeflogen werden. Der Anflug aus südwestlicher Richtung erfordert immer noch höchste Konzentration von den Piloten, da man kurz vor dem Aufsetzen bedrohlich nahe an die bebauten Hänge gerät und häufig Scherwinde auftreten. Außerdem fehlt ein Instrumentenlandesystem. Von Deutschland ist Madeira etwa vier Flugstunden, von Lissabon eineinhalb Flugstunden entfernt.
Bis zum Ausbau des Straßennetzes spielte die Küstenschifffahrt auf Madeira eine wichtige Rolle für den Waren- und Personentransport, da der Transport mit Schiffen oft viel einfacher war. Bis Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte die Küstenschifffahrt mit Segel- und Ruderbooten, dann übernahmen kleine Dampfschiffe diese Aufgabe wie die Gavião.
Regelmäßige Fährverbindungen von Europa oder dem Afrikanischen Festland nach Madeira bestanden lange nicht. Nur zwischen Madeira und der Nachbarinsel Porto Santo fährt täglich eine Fähre der Porto Santo Line. Seit dem 9. Juli 2006 verbindet eine weitere Fähre Madeira mit der kanarischen Insel Gran Canaria. Ab Juni 2008 bis Frühjahr 2012 existierte eine wöchentliche Autofähre ab/bis Portimao (Algarve/Portugal) mit Funchal. Die Überfahrt nach Porto Santo dauert etwa zwei bis drei Stunden, nach Gran Canaria etwa 14 Stunden.
Madeira ist ein beliebtes Ziel von Kreuzfahrtschiffen, die vornehmlich den Hafen von Funchal in den Frühlingsmonaten ansteuern. Der gesamte Frachtverkehr der Insel wird über den Hafen Caniçal abgewickelt. Madeira ist oft Zwischenstation für Segler bei der Atlantiküberquerung. Neben dem Yachthafen in Funchal wurden in vielen Orten neue Anlagen gebaut.
Steuererleichterungen – Zur Erleichterung von Unternehmensansiedlungen wird eine Vielzahl von finanziellen Anreizen gewährt. Bis 2012 bestand auf der Insel eine Steuerfreizone, seit 2013 beträgt die Körperschaftsteuer fünf Prozent. Madeira wird deshalb als Steueroase bezeichnet. Zu den angeworbenen Firmen (insgesamt 2700 Unternehmen) gehörte auch die Swatch Group. Auf dem Papier war der Schweizer Uhrenkonzern zeitweise der zweitgrößte Warenexporteur der Insel.
Die Niedrigsteuerpolitik, die von der EU-Kommission bis 2027 genehmigt ist, sollte die Wirtschaft auf Madeira ankurbeln. Tatsächlich profitieren internationale Großkonzerne und Vermögende über Briefkastenunternehmen, wie eine medienübergreifende Recherche des Bayerischen Rundfunks BR zusammen mit der spanischen Zeitung La Vanguardia, der französischen Zeitung Le Monde und dem Österreichischen Rundfunk ORF belegt. Zwar ist es eine formale Voraussetzung der EU-Kommission für die Genehmigung der Niedrigsteuer, dass auch Arbeitsplätze geschaffen werden, jedoch existieren diese laut den Medienrecherchen oft nur zum Schein.
Kunst und Museen – Azulejos sind Mosaiken aus zumeist quadratischen, bunt bemalten und glasierten Keramikfliesen. Diese wetterfesten Fliesen sind an öffentlichen Gebäuden, Hausfassaden und Kirchen, auch auf Innenwänden zu sehen. Häufig sind alte Blumen-, Vogel- und Schiffsmotive verarbeitet.
Die Azulejos wurden erstmals um 1500 aus maurischen Werkstätten in Südspanien nach Portugal eingeführt. Im 16. Jahrhundert entstanden die ersten portugiesischen Keramikmanufakturen. Ab dem 17. Jahrhundert kam über die Niederlande in Mode, Keramikerzeugnisse nach chinesischem Vorbild in Blau und Weiß zu dekorieren. Die meisten Azulejos in den Kirchen Madeiras stammen aus dieser Zeit. Moderne Azulejos sind in der Hauptpost von Funchal sowie im Schlossgarten von Monte zu sehen.
Korbflechtarbeiten aus Weidenruten haben auf Madeira eine lange Tradition. Die Weidenrute eignet sich aufgrund ihrer Biegsamkeit sowohl für feine und leichte Gegenstände als auch für die Herstellung von Möbelstücken wie zum Beispiel Körbe oder Sessel.
Kulinarisches – Eine der originalen Spezialitäten der madeirischen Küche ist der Schwarze Degenfisch, der hier Espada genannt wird. Er wird meist als gebratenes Filet serviert, typischerweise zusammen mit halbierten Bananen. Der Degenfisch lebt meso- bis bathypelagisch in 200 bis 1700 m Tiefe im Nordatlantik zwischen den Bermudas, Neufundland, Labrador, der Diskoinsel, Island, den Orkney-Inseln und Madeira sowie über mehreren unterseeischen Gebirgen dazwischen. Er steigt nachts ins freie Wasser auf und sinkt morgens wieder ab. Weitere sechs sehr ähnliche Arten, die man seit Lowe abgegrenzt hat, machen die Gattung fast zirkumglobal.
Nicht zu verwechseln mit der Espada ist die Espetada, ein etwa ein Meter langer Fleischspieß. Traditionellerweise ist der Spieß aus Lorbeerholz gefertigt. Da der Lorbeerwald jedoch mittlerweile unter Naturschutz steht, wird von der traditionellen Zubereitung normalerweise Abstand genommen.
In den Monaten Oktober bis Dezember werden Maronen (Esskastanien) angeboten, die auf Holzkohle geröstet und mit Meerwasser übergossen werden.
Der Madeirawein, oft auch nur kurz „Madeira“ genannt, ist eine bekannte Spezialität, die auch in der traditionell gehobenen Küche genutzt wird. Mindestens ebenso bekannt wie das Ausgangsprodukt ist die auf seiner Grundlage zubereitete Madeirasauce.
Nach der verwendeten Rebsorte werden folgende vier Arten unterschieden: vom trockenen Sercial über Verdelho (halbtrocken) und Boal (Bual) (halbsüß) zum süßen Malvasia (Malmsey). Daneben findet man selten auch noch die Rebsorte Terrantez, die ähnlich wie Verdelho als halbtrocken einzuordnen ist. Die Lese des Weins beginnt Mitte August und dauert rund sechs Wochen. Abgefüllt werden pro Jahr etwa 5,3 Millionen Flaschen. Die alkoholische Gärung wird zunächst mit hochprozentigem Alkohol (Weinbrand) gestoppt, dadurch bleibt eine gewisse Restsüße im Wein erhalten. Anschließend wird der Wein durch Erhitzen in sogenannten Estufas weiterbehandelt und für mehrere Jahre im Fass gelagert, dieses gilt jedoch nur für die Weinqualitäten, die älter als fünf Jahre sind. Bei den dreijährigen Qualitäten wird das Estufa-Verfahren im Edelstahltank herbeigeführt. Im Unterschied zum Sherry, der oft im Solera-Verfahren weiter veredelt wird, bleibt der Wein eines Jahrgangs unangetastet. Als voroxydierter Wein gewinnt er nicht durch die anschließende Flaschenlagerung, kann aber gut 100 Jahre gelagert werden, wenn der Korken alle 15 Jahre erneuert wird. Auch eine geöffnete Flasche Madeira ist sehr haltbar und kann noch nach einem Jahr ohne Qualitätsverlust getrunken werden. Der Alkoholgehalt liegt zwischen 18 und 21 Vol. %.
Das Nationalgetränk Madeiras ist die Poncha, eine Mischung mit süßlichem Geschmack aus zu je einem Drittel aus Zuckerrohrschnaps (Aguardente-Cana), Honig und Zitronensaft. Die Poncha wird neben der klassischen Variante mit Zitrone auch mit Maracuja, Orange, Tamarillo oder im Fischerort Câmara de Lobos mit Absinth angeboten.
Die Insel Madeira ist berühmt für die Qualität der Anona-Früchte (Cherimoya). Das Festa da Anona (Annona Festival) ist traditionell und findet jährlich in der Pfarrgemeinde Faial statt. Diese Veranstaltung fördert den Verzehr dieser Früchte und ihrer Derivate wie Liköre, Pudding, Eis und Smoothies. (Quelle: Wikipedia)